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KinderSpielWelten

Im Torhaus des Alten Schlosses befinden sich die KinderSpielWelten. In sechs Ausstellungsräumen präsentiert sich eine liebevoll restaurierte Sammlung von Puppen, Puppenhäusern, Puppenküchen und Kaufläden. Spielgerät wird als kreative Kulturleistung unserer Vorfahren angesehen. Ob spielerisches Kennenlernen der Welt, die Vermittlung festgesteckter Erziehungsziele oder Vorbereitung auf die Erwachsenenrolle: das Spielzeug übernahm eine zentrale Aufgabe im Erziehungsprozess der Jugend.

So zeigen die Exponate besonders die in ihrer Entstehungszeit herrschende Rollenverteilung: Mädchen spielten mit Puppen und Puppenküchen, sie wurden so auf die Rolle als Hausfrau und Mutter vorbereitet. Jungen dagegen auf Beruf und Militär, sie spielten mit Eisenbahnen und Kaufläden. Die Puppenhäuser und -küchen sind natürlich auch Belege der im Lauf der Zeit gewandelten Wohnstile unterschiedlicher Gesellschaftsschichten, bilden sie doch immer die Welt der Erwachsenen nach. Die Exponate aus dem 19. und 20. Jahrhundert ermöglichen somit auch eine faszinierende Zeitreise in die Wohnkulturen der Vergangenheit.

Ein Glücksfall für das Museum: Mit der Sammlung der Malerin, Schriftstellerin und Arztfrau Maria Julia Kinkelin (1921-1999), die sich seit ihrer frühesten Kindheit der Passion des Spielzeugsammelns hingegeben hatte, gelangte eine geschlossene Spielzeugsammlung mit über 2000 Einzelstücken an das Museum. Auf Trödelmärkten von München bis Paris hatte Kinkelin alles zusammengetragen, was sie bekommen konnte: Puppen und Puppenstuben, auch einzelne Möbel und Geschirr, womit sie ein großes, selbstgebautes Puppenhaus bestückte, das in den KinderSpielWelten in mühevoller Kleinarbeit wieder aufgebaut wurde.

Nicht nur bei den kleinen Besuchern sehr beliebt: Auf Knopfdruck macht sich eine Modelleisenbahn auf die Schienen. Berge, Tunnel, Häuser, Tiere, Menschen - mit viel Liebe zum Detail wurde eine Gebirgslandschaft geschaffen, in der es wie in einem dreidimensionalen Wimmelbild viel zu entdecken gibt.